4. Etappe Soonwaldsteig: Wald vs. Großtechnologie

Nachdem einige Meldungen in den letzten Jahren durch die Presse gegangen sind, dass es eine Art „Vorfahrt für Windenergie“ in Rheinland-Pfalz gibt, die auch naturnahe Wälder nicht ausspart: Man sollte sich die Lage vor Ort anschauen.

Ein Besuch von Freunden in Rheinhessen eignete sich gut für einen Zwischenstopp in Rheinböllen, wo ein Einstieg für die 4. Etappe des Soonwaldsteigs möglich ist. Nur 2 km zusätzliche Wegstrecke mit dem Auto für die Möglichkeit, einen sehr gelobten Pfad durch schöne Wälder zu gehen.

Nach etwa 2 Kilometern Wanderstrecke in Richtung Glasmacher-Wiesen sind die Geräusche der Autobahn kaum noch hörbar. Die Vögel sind am vernehmbarsten. Allerdings untermalt durch ein permanentes Geräusch hochfliegender Passagier-Flugzeuge – welches jedoch von den gigantischen E-126 Windturbinen erzeugt wird. ca. 130 Meter Nabenhöhe, 127 Meter Rotordurchmesser und etwa 4 oder  7.5 Megawatt Nennleistung. Das Größte, was derzeit an Standard-Windturbinen verfügbar ist.

Nach weiteren 4 Kilometern schönem Wald und doch irgendwie das Naturerlebnis verhindernden Windturbinen wandert man auf vorzugsweise Wirtschaftswege, die der Bewirtschaftung des Waldes dienen. Etwa 5 Kilometer später gelangt man zu den Glasmacherwiesen. Hier war auch der Umkehrpunkt dieser Wanderung, um wieder zum Ausgangsparkplatz in Rheinböllen zurückkehren zu können.

22 Kilometer, die es in sich haben: Sowohl bezüglich des sportlichen Anspruchs bei ordentlichen Höhendifferenzen, wie auch im Hinblick auf den Abwechslungsreichtum der verschiedenen Waldarten und Landschaftsformen.
Die starke Durchsetzung des Waldes mit Windrädern trübt jedoch das zunächst erwartete Naturerleben. Auf dem Rückweg störten sich wiederholende Brummgeräusche der Windturbinen (ca. 30-40 Hertz, moduliert mit den Flügelbewegungen) jede Erholung. Hier möchte man nicht einmal in größerer Entfernung von 2 Kilometern einen Nacht verbringen, wenn das Gehör in der Dunkelheit deutlich empfindlicher auf Schall reagiert …